28.02.2022 | Publikation
Lorenz, T.; Baseniak, M.; Münch, L.; Schiering, I. and Müller, S. (2022). Digitization of Landmark Training for Topographical Disorientation: Opportunities of Smart Devices and Augmented Reality. In Proceedings of the 15th International Joint Conference on Biomedical Engineering Systems and Technologies - HEALTHINF, ISBN 978-989-758-552-4, pages 727-734. http://dx.doi.org/10.5220/0010980500003123
05.08.2021 | Hybridveranstaltung
Wolfenbüttel. Mehr als 300 Teilnehmer aus Deutschland haben jüngst an der Hybridveranstaltung „SmarteInklusion – Teilhabe durch Digitalisierung in der Arbeitswelt“ teilgenommen. Für Interessierte stehen nun die Unterlagen zu den Präsentationen zur Verfügung.
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19.07.2021 | Hybridveranstaltung
Wolfenbüttel. Was kommt dabei heraus, wenn Sozialarbeiter und Informatiker zusammen die Inklusion auf dem Arbeitsmarkt vorantreiben wollen? Wie können smarte Endgeräte Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen dabei helfen, einen Arbeitsablauf zu lernen und umzusetzen? Für die Antworten auf diese Fragen interessierten sich bundesweit rund 300 Menschen, die sich bei der Hybridveranstaltung „SmarteInklusion – Teilhabe durch Digitalisierung in der Arbeitswelt“ über eine Videokonferenz-Anwendung in Wolfenbüttel dazuschalteten.
„Wir sind begeistert, wie gut dieses Veranstaltungsformat funktioniert“, sagt Uwe Rump-Kahl, Geschäftsführer der DRK-inkluzivo Wolfenbüttel gGmbh und Organisator der Veranstaltung. „Wir hatten eine tolle Tagungsatmosphäre vor Ort – die Vortragenden hatten durch die anwesenden Teilnehmer stets ein Auditorium. Und dazu hatten wir viele weitere Menschen aus ganz Deutschland, die zuhause am Bildschirm dabei waren und intensiv unsere Chatfunktion genutzt haben, um Fragen zu stellen“, freut sich Rump-Kahl.
Digitalisierung kann die berufliche Teilhabe von Menschen mit Beeinträchtigungen fördern. So lautet die Kernaussage der ganztägigen Veranstaltung an der Ostfalia-Hochschule am Exer in Wolfenbüttel. Der Frage, wie Smartphones, Tablets und andere Devices bei der Inklusion in den ersten Arbeitsmarkt helfen, gehen Partner aus Forschung und Praxis inzwischen seit drei Jahren nach. Dazu gehören: die Fakultäten Informatik (Prof. Dr. Ina Schiering) und Soziale Arbeit (Prof. Dr. Sandra Verena Müller) der Ostfalia, die DRK-inkluzivo Wolfenbüttel gGmbh, die Fortbildungsakademie der Wirtschaft gGmbH (Monika Versmann und Björn Hagen) und die Hasomed GmbH (Jörg Appenrodt).
Den Zusammenschluss der vielen Partner in diesem Projekt bezeichnete Bernd Retzki, Sozialdezernent des Landkreises Wolfenbüttel, in seinem Grußwort als „traumhafte Kooperation“. So sei Forschung und Praxis optimal vernetzt. Die Zusammenarbeit der beiden Fakultäten – Informatik und soziale Arbeit – sei außergewöhnlich. Retzki erklärte die Erfolge und Pläne des „Kommunalen Handlungsplans Inklusion“, den der Wolfenbütteler Kreistag 2020 beschlossen hatte. So seien bereits ein inklusives Jobportal und die Beratungsapp „Wolfenbüttel inklusiv“ entwickelt worden.
Cordula Miosga, Geschäftsführerin des Arbeitgeberverbandes Region Braunschweig, betonte, dass Inklusion nicht nur eine sozialpolitische Aufgabe, sondern eben auch betriebswirtschaftlich sinnvoll sei. „Menschen mit Behinderungen stellen ein großes Fachkräfte-Potenzial dar. Vielfalt verbessert das Arbeitsklima. Inklusion ist im ureigenen Interesse der Unternehmen. Immer mehr Arbeitgeber erkennen dieses Potenzial“, sagte Miosga. Digitalisierung nehme in der Wirtschaft derzeit Fahrt auf. „Die Verknüpfung dieser Prozesse mit der sozialen Arbeit, wie sie hier stattfindet, ist innovativ“, sprach Miosga ihre Anerkennung aus.
Wie funktioniert dieses Zusammenspiel von Technik und Mensch? Dafür setzen die Kooperationspartner in dem Projekt „SmarteInklusion“ die RehaGoal-App ein. Sie führt die Klienten chronologisch durch den Ablauf der Arbeitsprozesse und setzt dabei auch auf Gamification-Elemente, um die Motivation zu erhöhen. Der Einsatz der App hat positive Effekte auf die Arbeitsqualität, hat unter anderem eine studentische Forschungsgruppe der Ostfalia – um Funda Ertas, Merle Leopold, Tom Lorenz und Ramona Schmidt – herausgefunden.
In einem Workshop zeigten auch die Praxispartner – DRK-inkluzivo und Fortbildungsakademie der Wirtschaft (FAW) – den Einsatz der RehaGoal-App mit Smartphones oder -Watches im beruflichen Alltag. „Unsere Zielgruppe hat oftmals Schwierigkeiten in der Handlungsplanung. Es fällt ihnen schwer, sich Arbeitsschritte und deren Reihenfolge zu merken“, erklärt Jelena Huisikveld, Therapeutin bei der FAW.
Dabei hilft die RehaGoal-App, in der ein Therapeut oder Jobcoach gemeinsam mit dem Teilnehmer einen Workflow in einzelne Arbeitsschritte zerlegt. Diese Handlungsbausteine werden dem Teilnehmer während der Arbeit nach und nach angezeigt. „Es ist wichtig, diesen Workflow gemeinsam und partizipativ zu gestalten, damit beispielsweise alle die selben Begriffe benutzen“, berichtet Jasmin Aust vom Fachdienst berufliche Eingliederung der DRK-inkluzivo.
Die beiden Praktikerinnen zeigten eindrucksvoll den Einsatz der App zum Beispiel bei den Tätigkeiten Kochen und Fahrrad putzen sowie beim Bestücken von Regalen in einem Fachhandel-Markt. Es zeigte sich, dass die Teilnehmer durch die Arbeit mit der App an Selbstwirksamkeit und Eigenständigkeit gewonnen haben, berichteten die Referentinnen.
In einem weiteren Workshop zeigte Vanessa Heitplatz (TU Dortmund), wie Digitalisierung in Einrichtungen der Behindertenhilfe zum Einsatz kommt. Zuvor ging es in Fachvorträgen um die „Berufliche Rehabilitation“ und ihre rechtliche Komplexität (Jun-Prof. Dr. Mario Schreiner, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg) sowie die „Digitale Entwicklung in der Arbeitswelt“ (Dr. Sabrina Inez Weller, Bundesinstitut für Berufsbildung).
Für Organisator Uwe Rump-Kahl steht fest: „Es existieren digitale assistive Methoden, deren Integration am Arbeitsplatz wichtig ist. Es geht erst langsam los, aber ich bin überzeugt, dass diese digitalen Mittel die Zukunft sein werden. Sie steigern die Selbstwirksamkeit und Unabhängigkeit der Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen am Arbeitsplatz.“
17.02.2021 | Tagung
"Teilhabe durch Digitalisierung in der Arbeitswelt" - unter diesem Motto findet am 15. Juli 2021 eine Hybridveranstaltung im vom BMBF geförderten Forschungsprojekt "SmarteInklusion" statt. Die Tagung beschäftigt sich unter anderem damit, wie mobile Anwendungen Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen dabei helfen können, komplexe Handlungen durchzuführen, und wie mit Hilfe der Digitalisierung die Teilhabe am Arbeitsleben verbessert werden kann.
24.08.2020 | Mehrwert in der Praxis
Auch scheinbar einfache Aufgaben bestehen aus mehreren Teilschritten, die in die richtige Reihenfolge gebracht werden müssen. Offensichtlich wird es, wenn Menschen mit angeborenen oder erworbenen Hirnschäden, zum Beispiel mit einem Down Syndrom oder nach einem Schädelhirntrauma, Schwierigkeiten bei komplexen Handlungsabläufen haben. Hilfestellung bietet die an der Ostfalia Hochschule entwickelte RehaGoal App, die schrittweise durch komplexe Tätigkeiten führt. Sie ist Teil des interdisziplinären Projekts „SmarteInklusion“, in dem erforscht wird, wie Smartphone und Smartwatch bei der beruflichen Integration genutzt werden können. Gefördert wird das Projekt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).
Gerade in der Zeit des Lockdown konnte die an der Ostfalia im Team der Wissenschaftlerinnen Prof. Dr. Sandra Verena Müller (Soziale Arbeit) und Prof. Dr. Ina Schiering (Informatik) entwickelte RehaGoal App ihren Mehrwert für die Nutzerinnen und Nutzer unter Beweis stellen. „Die Situation durch die Covid-19 Pandemie hat unter anderem auch die Teilnehmerinnen und Teilnehmer unseres Kooperationspartners, den Fachdienst für berufliche Eingliederung des DRK Wolfenbüttel, stark getroffen“, berichtet Professorin Müller. Ziel des Fachdienstes für berufliche Eingliederung (FbE) unter der Leitung von Uwe Rump-Kahl ist es, Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung in den ersten Arbeitsmarkt zu bringen. „Durch die Covid-19 -Pandemie und die damit verbundenen Sicherheitsmaßnahmen verloren viele unserer Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihren Praktikumsplatz, mussten eine Zwangspause einlegen, oder konnten geplante Praktika nicht antreten. Dies bedeutete wochenlang Home-Office“, erklärt Rump-Kahl.
Was tun? Ein persönlicher Kontakt war nicht möglich. „Hier zeigte sich unter diesen Umständen der Mehrwert der RehaGoal App besonders deutlich“, betont Sandra Verena Müller. In dieser Zeit entstand die Idee, dass zunächst drei Teilnehmende, deren Ziel es war, einen Beruf in der Gastronomie zu ergreifen, über einen Zeitraum von drei Wochen im Home-Office mithilfe der RehaGoal App für ihre Familien kochen. Die Motivation dafür erhöhte sich durch das eigenständige Suchen von attraktiven Gerichten im Internet. Ohne Begleitung durch den Jobcoach, aber mit der RehaGoal App, arbeiteten sie sich erfolgreich durch zum Teil komplexe Rezepte. Das Fazit aller Beteiligten: Für die Teilnehmenden war es ein großes Erfolgserlebnis und es entstand ein Gefühl von Unabhängigkeit, die Familien wurden entlastet und wurden zum Beispiel mit Pizza, Flammkuchen, Salaten, Aufläufen, Buttermilchkuchen, Muffins und anderem schmackhaftem Essen verwöhnt. Das Kochen mit der App fand so viel Anklang, dass die Idee entstand, aus den erfolgreich gekochten Rezepten ein Kochbuch zum Nachkochen per RehaGoal App zusammenzustellen.
Eingebettet ist das Forschungsprojekt „SmarteInklusion“ in den groß angelegten Forschungsschwerpunkt “SecuRIn“, Security Referenzmodell Industrie 4.0. „Gerade in einem therapeutischen Umfeld müssen die Anwenderinnen und Anwender sicher sein, dass ihre sensiblen Daten geschützt sind. Daher verfolgen wir bei der Entwicklung einen Privacy by Design-Ansatz. Das bedeutet, dass Datenschutz und Privatsphäre schon im Entwicklungsprozess berücksichtigt werden“, berichtet Prof. Dr. Ina Schiering.
Foto: Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften
Foto: Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften
Foto: Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften
11.08.2020 | Artikel aus der Zeitschrift CPB Spezial
Die App "RehaGoal" hilft Menschen mit intellektuellen Beeinträchtigungen, Aufgaben aus dem beruflichen Alltag Schritt für Schritt abzuarbeiten. Komplexe Planungsaufgaben überfordern die Betroffenen häufig, was dazu führt, dass sie sich chaotisch verhalten oder begonnen Aufgaben vollständig abbrechen.
Die App übersetzt notwendige Bedingungen einer Aufgabe in eine klare Handlungsanleitung, zum Beispiel die Zubereitung eines Lebensmittels - von den benötigten Utensilien bis hin zu Umsetzung. So können die Betroffenen eine Aufgabe erfüllen, auch wenn der Job-Coach nicht an ihrer Seite ist.
Über Prinzip, Bedingungen und den Einsatz in der Praxis berichten Sandra Verena Müller, Ina Schiering, Jasmin Aust und Uwe Rump-Kahl in "neue caritas - CBP-Spezial" (11/2020).
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